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Die Geschichte der Kirche zu Wählitz

Einige aktuelle Fakten

1995
Durch einen Brand wird die Kirche in Wählitz bis auf die Grundmauern zerstört.

2002
Das Gotteshaus wurde aus Versicherungsgelder wieder aufgebaut und erhält im Rahmen eines Festgottesdienst mit Gemeinde und Bauleuten die Weihe.

2004

Es findet sich ein Freundeskreis um das Ehepaar Erik und Bärbel Walther und veranstaltet in der Kirche eine erste Kinoveranstaltung. Im selben Jahr folgt eine Zweite.

2005
Aufgrund der positiven Resonanz reift der Entschluss, in den Sommermonaten regelmäßig Filmvorführungen anzubieten. Außerdem erhält das Projekt seinen Namen. Fortan heißt es in Wählitz: „SommerKino in der ErlebnisKirche “.

2006
Der Außenbereich der Kirche wird neu gestaltet. Ein Volleyballplatz und eine Gründfläche, die zum Campen einlädt, werden geschaffen. Neu im Kulturprogramm ist neben den Kinovorstellungen ein, ab sofort jährlich stattfindender Tanzworkshop mit Livemusik der Formation Peat Cut aus Berlin.

2007
Der erste Wählitzer Hausmusiktag bietet Podium und Bühne für kleine und große Künstler der Region. Zum ersten Mal lädt der Freundeskreis der ErlebnisKirche auch zum Horizontegottesdienst.

2008
Endlich kann die Bestuhlung erneuert werden. Die Stereoanlage wird ersetzt durch eine professionelle Soundanlage. Außerdem in diesem Jahr – eine Hochzeit, eine Taufe, ein Gospelkonzert sowie Scottish Rock.

2009
Das Haus ist nahezu komplett. Installiert werden Scheinwerfer, die fortan eine ausgewogene und gute Beleuchtung ermöglichen. Eine Leinwand sorgt für noch brillantere Filmerlebnisse. Durch den jetzt geschotterten Vorplatz bekommt die Außenansicht der ErlebnisKirche noch mal eine enorme Aufwertung.

Die Geschichte der Kirche

Die Parochie (Kirchspiel) Wählitz war sehr bedeutend im 16. Jahrhundert. Es gehörten Hohenmölsen, Göthewitz und Deumen sowie die umliegenden Dörfer dazu. Der Rittmeister von Biesenrodt kaufte das Rittergut und übernahm damit die Patronatsrechte.

Dieser Erbbauvertrag wurde im Jahre 1679 von Herzog Augustus zu Halle ratifiziert. Das Patronatsrecht blieb beim Rittergut bis zum Jahr 1749. Nach einem Wechsel zum Landesherren (Gründe nicht bekannt) wurde das Patronatsrecht im Jahr 1803 wieder an das Rittergut übergeben. Der Gutsherr bekam die Auflage, die marode Kirche in Wählitz zu sanieren und Schulgeld für sechs arme Kinder zu bezahlen.

Über den ersten Bau der Kirche ist nichts bekannt. Im Jahr 1616 war die Kirche so baufällig, dass sie grundlegend saniert werden musste. In den Jahren 1694-1696 ist der Kirchturm neu gebaut worden. 1695 lies der Rittergutsbesitzer auch die Kirche neu renovieren und ausmalen. Im Laufe der weiteren Jahrzehnte war die Kirche so baufällig geworden, dass sie im Jahr 1817 geschlossen werden musste. Sie wurde abgerissen und mit Spendengeldern der umliegenden Gemeinden wieder neu aufgebaut. Die Einweihungsfeier fand am 2. Advent 1819 mit dem Superintendenten Schmidt aus Weißenfels statt. Die Kirche kostete 3.200 Thaler, mit Ausnahme von 100 Thalern erbaut mit Spendenmitteln.

Erst im Jahr 1819 wurde eine Orgel vom bekannten Orgelbauer Böhme aus Zeitz eingebaut. Zuvor gab es nur ein kleines Orgelpositiv.

Der erste Prediger nach der Reformation war ab dem Jahr 1530 Johann Leupolt aus Zeitz. Er war bis zum Jahr 1539 der erste evangelische Pfarrer. Er trat vom Papstum zum lutherischem Glauben über.

Die jüngste Geschichte der Kirche zu Wählitz ist sehr bewegt und beginnt mit einem Brand. Zurückgehend auf das Jahr 1995 war plötzlich nur noch eine Ruine von dem einst so ehrwürdigem Gotteshaus übrig. Ganze sieben Jahre dauert es, bis an gleicher Stelle die Kirche im neuen Glanze erstrahlen durfte. Aufgebaut durch Versicherungsgelder erfuhr das Gebäude in einem Festgottesdienst der Gemeinde und mit den Bauleuten die erneute Weihe – die Ortschaft Wählitz bekam ihren Mittelpunkt zurück.

Da stand sie nun - neu erbaut, ohne jegliches Inventar mit nackten Wänden und kaltem Fliesenfußboden. Die Gemeinde hatte sich längst nach Hohenmölsen orientiert und sich der dort vorhandenen Gemeinschaft angeschlossen. So stellte sich schnell die Frage, was tut man mit solch einem tollen Gebäude? Wie gibt man ihm Sinn und Würde zurück? Wie kann man es mit Leben erfüllen, spannende Angebote entwickeln, Leute begeistern, Besucher an diesen idyllisch gelegenen Platz bringen?

Viele Gedanken wurden geboren. Die Rede war von einem Hort für Künstler und deren Werke, Konzerte sollen stattfinden, Ausstellungen zu sehen sein. 2004 kam dann der Entschluss und die Erkenntnis – alles muss klein beginnen. Ein Kino in der Kirche kann es doch sein; mitten im Sommer – schnell wurde aus einer Idee eine handfeste Planung. Pfarrer Thomas Wisch konnte dafür begeistert werden und der Kirchspielrat stimmte diesem „Versuch“ unumwunden zu.

Doch, leichter gedacht, als getan. Es musste ein Bestuhlung her. Für die Beschallung sorgte eine längst ausgediente Stereoanlage und die Abspieltechnik bekam der in der Zwischenzeit entstandene Freundeskreis von Unternehmen der Region ausgeliehen. Ganz gut verlief die Generalprobe, die Premiere schien zum Scheitern verurteilt. Die Sonneneinstrahlung war so extrem, dass kein Bild erkennbar war. Die Töne überschlugen sich im viel zu hohem Raum. Ein Provisorium sollte die Vorstellung dann doch noch retten.

Die Aktiven wussten sich zu helfen. Ein 5 x 50 m großes weißes Straßenbauflies war es, das kurzfristig eingebracht in die Decke nicht nur den Schall in seine hörbaren Grenzen verwies, sondern auch gleichzeitig eine gute Leinwand abgab. Schwarze Folien mussten herhalten und die allzu notwendige Kinoverdunkelung hervor bringen. Als am Abend die ersten Besucher ihren Fuß über die Schwelle der Kirche setzten, war von Anspannung und Schweiß nichts mehr zu merken. „Verrückt nach Paris“ hieß der Premierenfilm, der die über 85 Zuschauer mehr als begeisterte und das Team zu neuen Taten anspornte. Noch im selben Jahr erfolgte eine zweite Vorstellung dieser Art und die Ermunterung – Weiter zu machen – war übergroß.

Eine Lücke in der Kulturszene der Hohenmölser Region wurde geschlossen und so hieß es auch 2005 wieder – Sommerkino in Wählitz. Was jetzt dringend dafür gebraucht wurde, war eine Bestuhlung. Diese besorgten Erik Walther und Thomas Wisch für ein Euro das Stück aus der Auflösung einer Gaststätte; das im Harz und noch mitten im größten Schneetreiben vor Beginn der Saison.

Auch brauchte das Baby nun ein Kind – fortan hieß das Projekt „ErlebnisKirche Wählitz“. Schon diese Bezeichnung sollte vom Erlebnis Kirche künden und viele Besucher folgten den spannenden Einladungen der nun folgenden besonderen Filme.

Dem nicht genug – in den Reigen der Sommerkinos fügten sich neue Veranstaltungen ein. In Tanzworkshops erlernen Menschen von Nah und auch von Fern Tänze und Klänge aus aller Herren Länder. Einmal im Jahr bekommen kleine und große Künstler bei einem Hausmusiktag die Chance für ihren großen Auftritt. Horizonte – Gottesdienst, so heißt eine spätaufstehergeeignete Veranstaltung, die mit viel Musik und guten Gedanken einen außergewöhnlichen Anlass zum Besuch der ErlebnisKirche bietet. Bis zu fünfzehn Veranstaltungen sind es mittlerweile, die in den wärmeren Monaten des Jahres zahlreiche neue Gäste und alte Bekannte nach Wählitz führen.

Dabei ist die Zeit auch in und um das Gebäude nicht stehen geblieben. Ein Volleyballplatz lädt im Sommer zu Spiel, Spaß und Freizeit ein. Zelte lassen sich wunderbar auf der eigens dafür hergerichteten Freifläche aufschlagen und eine Feuerstelle verspricht, dass laue Sommernächte zu einem unvergessenen Erlebnis werden.

Dank zahlreicher Sponsoren, Freund und Helfer konnte zuletzt 2009 der Vorplatz geschottert werden. Die Technik ist nahezu vollkommen. Neue Scheinwerfer rücken die Künstler ins richtige Licht. Die Soundanlage lässt nichts mehr zu wünschen übrig und neue Stühle bieten flexible Stellmöglichkeiten für jeglichen Anlass.

Kein Wunsch mehr offen? Nicht ganz, denn auch weiterhin wird das ehrenamtlich organisierte Team bemüht sein, möglichst viele Besucher mit dem Erlebnis Kirche vertraut zu machen. Der Blick in nachdenkliche, glückliche und zufriedene Gesichter nach einer gelungenen Veranstaltung ist einfach fantastisch. Möge dieser Gedanke noch viele Jahre dem Projekt Kraft und Freude verleihen.
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... ein Projekt des Evangelischen Kirchspiels Hohenmölsen-Land

 
 
 
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